Aktivkohlefilter

Der Aktivkohlefilter wird nur für Dunstabzugshauben im Umluftbetrieb benötigt. Er besteht überwiegend aus Aktivkohlegranulat, im Allgemeinen mit der Körnung 3 bzw. 4 mm. Die Füllmenge des Aktivkohlepaketes muss auf die jeweilige Saugleistung des Gebläses abgestimmt sein. Darum gibt es sehr viele verschiedene Filter, von denen aber nur einer zu der jeweiligen Dunstabzugshaube passt.

Die Strömungsgeschwindigkeit der angesaugten Luft darf nicht größer als 0,6 bis 0,8 m/s sein. Die Geruchsstoffe haben bei einer zu hohen Strömungsgeschwindigkeit keine Möglichkeit mehr, sich im Granulat abzusetzen. Weniger Luftleistung ist in diesem Falle mehr.

Es gibt bereits die ersten mehrfach wasch- und regenerierbaren Aktivkohlefilter auf dem Markt. Diese können im Intensivprogramm des Geschirrspülers gereinigt und anschließend im Backofen bei 100°C getrocknet bzw. regeneriert werden. Die Betriebsdauer eines solchen Filters liegt bei ca. drei bis vier Jahren bevor er an Wirksamkeit verliert. Allerdings gibt es zur Zeit kaum Hersteller, die diese Filter für Ihre Hauben nutzen und empfehlen.

Einen neuartigen Aktivkohlefilter gibt es auch für Miele-Dunsatabzugshauben, den Active AirClean-Kohlefilter.
Ein physikalisches Phänomen in der Aktivkohle ist, dass unter bestimmten Voraussetzungen im Aktivkohlefilter gespeicherten Gerüche beim Einschalten der Dunstabzugshaube wieder abgegeben werden. Diese sind dann in der Küche als "Kochgeruch " deutlich wahrnehmbar. Der katalytisch ausgestattete Active AirClean-Kohlefilter von Miele lagert - wie jeder andere Aktivkohlefilter auch - die Geruchsmoleküle in den Mikroporen der Aktivkohle ein. Im Gegensatz zu den herkömmlichen bekannten Filtern werden dabei jedoch zuerst die langkettigen Geruchsmoleküle (wie z.B. Fischgeruch) durch die katalytische Ausstattung in kurzkettige, geruchsneutrale Moleküle geteilt. Werden dann beim Einschalten der Dunstabzugshaube Geruchsmoleküle freigesetzt,sind diese absolut geruchsneutral.

Fazit: Der bei herkömmlichen Aktivkohlefiltern auftretende "Nachgeruch" wird dank des Active AirClean-Kohlefilters von Miele deutlich reduziert.
Dieser Filter passt allerdings nur in Miele-Dunstabzugshauben.
Ebenfalls neu ist das System von Berbel. Die sehr guten und mit einer langen Lebensdauer ausgestatteten Filter sind sehr robust und in hoher Qualität gearbeitet. Das lässt sie auf den ersten Blick nicht unbedingt preisgünstig erscheinenden. Der Kniff ist jedoch, das nicht der ganze Filter weggeworfen wird, sondern lediglich das Filtermaterial ausgetauscht wird. Ein Nachfüllpack ist genau auf die Menge für einen Filterwechsel abgestimmt.

Einsatz eines neuen Filters:
Um eine gute Wirkungsweise bei Erstinbetriebnahme bzw. bei Einsatz eines neuen Filters zu erhalten, müssen folgende Bedingungen erfüllt werden:
Nach dem Auspacken aus dem Versandkarton und der Schutzfolie muss das Granulat in der Filterkassette durch Schütteln gleichmäßig verteilt werden.
Das Filterelement muss dicht an der Saugseite des Gebläses anliegen. Durch undichte Stellen vorbeiziehende Luft würde ungereinigt in den Raum zurückgeführt werden.

Es wird immer wieder die Empfehlung ausgesprochen, aus einem Kochtopf ausdampfendes Wasser ca. 10 - 20 min auf den Kohlefilter einwirken zu lassen, um die Poren des
feinen Granulates zu öffnen und somit die Filterfüllung zur Aufnahme der Geruchsstoffe zu aktivieren. Laborversuche setzen diese Aussage allerdings weitgehend außer Kraft.
Der Filter ist laut Herstellerangaben ohne Vorbehandlung einsatzbereit, sobald er aus der Schutzfolie entnommen worden ist. Er muss aber nach Beendigung des Kochvorgangs durch etwa 10 - 20 min Nachlauf die Möglichkeit zum nachtrocknen, bzw. ausdünsten bekommen.

Die Dunsthaube sollte schon einige Minuten (bis ca. 15 min) vor Beginn der Kochaktivitäten eingeschaltet werden. Dadurch wird bereits die zum Abtransport der Dunstglocke erforderliche Durchwirbelung im Raum in Gang gesetzt.

Auf regelmäßige Filterwechsel, auch die Reinigung des vorgelagerten Fettfilters, ist zu achten, um stets ordnungsgemäßen Lüftungsbetrieb zu erreichen. Ein gesättigter Fettfilter kann den Kohlefilter in seiner Funktion drastisch einschränken (Dichtsetzen der Granulatporen, Verkleben des Granulates).

Die Intervalle sind stark von den Kochgepflogenheiten des Betreibers abhängig. Deshalb ist es schwierig, hier genaue Vorgaben zu machen. In jedem Fall müssen die Anweisungen des Herstellers beachtet werden.

Je nach Ausstattung des Gerätes kann die Entscheidung zum Filterwechsel durch eine optische Anzeige erleichtert werden. Eine Signallampe leuchtet dann z.B. nach etwa 120 Betriebsstunden auf, ungeachtet der bis dahin abgeleisteten Kochintensität. D.h., es wird auch gezählt, wenn nur Wasser erhitzt wurde, also eigentlich gar kein Geruchsfilterbedarf erforderlich gewesen wäre. Eine absolut effektive Anzeige könnte eigentlich nur durch Differenzdruckmessung, d.h. Messung des Druckes vor und nach Filter, erreicht werden. Doch das ist zur Zeit noch nicht realisierbar.

Nutzen Sie gegebenenfalls den hochsensiblen Sensor in Ihrer Gesichtsmitte: Die Nase! Wenn es stark riecht, wechseln Sie den Filter aus.

Fazit: Der gute Wirkungsgrad einer Dunstabzugshaube kann nur durch sorgfältigen und regelmäßigen Filterwechsel erhalten bleiben.

Beachten Sie auch, dass ein Aktivkohlefilter die Luftleistung bis zu 40% mindern kann.

Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.